Agathonisi / Agathonissi ist eine vom Tourismus unberührte kleine Insel im Ägäischen Meer. Eine freundliche Insel ohne große Sehenswürdigkeiten, von den meisten Reiseführern missachtet. Die Insel zwischen Samos und Patmos ist nur ca. 14 km² groß und gehört dem Dodekanes an. Die nächstgelegenen Inseln sind Samos etwa 20 km nördlich, Arki 19 km westlich und Lipsi 22 km südwestlich. Die türkische Küste liegt nur 15 km östlich.
Die Ausdehnung in West-Ost-Richtung beträgt 7,5 km, die maximale Breite liegt in Nord-Süd-Richtung bei 3,4 km, die schmalste Stelle bei 1,6 km. Die Küstenlinie ist durch zahlreiche Buchten stark gegliedert. Die höchste Erhebung beträgt 209 m.
Auf der Insel leben knapp 200 Menschen. Hinzu kommen einige Soldaten beim Hafenort Agios Georgios. Ausländische Urlauber sind auf Agathonisi selten. Nur im August sind die Fremdenzimmer der Insel durch Griechen ausgebucht.
Inhaltsverzeichnis
Wer Ruhe und Entspannung sucht – wäre hier eigentlich richtig.
Ich habe die Insel 2008 das erste Mal besucht und bin seitdem immer wieder dort gewesen. Das Inselleben hat sich verändert. Die Insel wird, wegen ihrer Nähe zur Türkei inzwischen fast täglich von illegalen Einwanderern überflutet. Es sind weit mehr als die Insel Einwohner hat. Und mehr als sie verkraften kann. Traurig. Selbst unsere Lokalzeitung berichtet von Agathonisi in dieser Angelegenheit.
Hafenort Agios Georgios
In dem kleinen, freundlichen Fischerort am Hafen liegen drei Tavernen, ein Kafenion, der Minimarkt und die wenigen Pensionen von Agathonisi. Zementstraßen führen in 10-15 Gehminuten zu den beiden anderen Dörfern hinauf.
Wir haben die Taverne von Giorgios besucht und sind dort bestens versorgt worden. Giorgios ist mit einer Schwäbin, da fühlen sich meine Mitsegler wie zu Hause.
Mikro Chorio
Oberhalb des Hafens liegt Mikro Chorio, das „Kleine Dorf“. In den zum Teil leerstehenden Häusern wohnen nur wenige Leute, das Dorf erscheint menschenleer. Es gibt weder einen Laden noch ein Kafenion.
Megalo Chorio
Megalo Chorio ist die größte Ortschaft von Agathonisi; allerdings ist sie vom Meer aus nicht sichtbar, sie sollte ihre Einwohner vor allem gegen Piratenüberfälle schützen. Auf einer Zementstraße erreicht man in gut 10 Min. das Dorf. Es gibt zwei Läden, eine Bäckerei, zwei Kafenion, ein Restaurant und die Volksschule. Ein jährlich wechselnder Lehrer unterrichtet dort etwa zehn Kinder. Zum Besuch weiterführender Schulen müssen sie zu Verwandten nach Samos oder ins Klosterinternat auf Patmos übersiedeln. Das Dorf überrascht durch den farbenfrohen Anstrich seiner Häuser.
Fotostrecke Agathonisi
Seglerinfos zu Agathonisi (Limin tou A. Georgiou)
37°26,8’N 026°57,6’E
Agathonisi ist bei Seglern die einen Stopp auf dem Weg von N nach S oder umgekehrt suchen beliebt. Interessant ist auch, dass die Hafenbucht Ormos Agios Georgios eine Bucht mit bestem Schutz bei Meltemi bietet.
Agathonisi (Hafen)
37° 27.311′ N 026° 57.953′ E
Man ankert frei vor dem Scheitel der Bucht oder geht an den nördlichen Teil des Fähranlegers. Farbmarkierungen kennzeichnen den Bereich, der für die Fähren und die Coast Guard frei zu halten ist. Die Coast Guard (zwei Schiffe) belegt den nördlichen Teil des Anlegers (weiße Markierung). neben dem in südlichen Teil maximal zwei Yachten Platz haben.
Am seewärtigen Teil des Kais legt manchmal eine Fähre an, dann muss der Platz kurzfristig freigemacht werden.
Ankerbuchten in der Einfahrt der Hafenbucht
Es besteht auch die Möglichkeit, in Einbuchtungen im W und E des Hafenbucht zu ankern. Zum Ankern ist das Wasser ziemlich tief (7 bis 12 m). Der Ankergrund verspricht guten Halt über Schlick und Seegras. Ich habe immer wieder Boote dort gesehen aber selber noch nie diese Buchten genutzt.
Ormos Poros (SE-Bucht)
37° 27,3′ N 026° 59,7’E
1,4 Seemeilen östlich des Haupthafens liegt Ormos Poros, die nördliche Bucht kann nur mit Landleine genutzt werden, weil zu schmal zum Schwoien ist. Der Westteil dagegen bietet viel Platz.