Von Lüderitz geht unsere Namibia Rundreise weiter zur Lodge Alte Kalköfen. Nur 250 km auf Asphalt hatten wir vor uns, ein Katzensprung für namibische Verhältnisse. Mit Regen und Nebel am frühen Morgen verabschiedete sich Lüderitz. Schnell noch im Supermarkt die Vorräte aufbessern und ab Richtung Osten. Erstmalig auf unserer Reise musste der Scheibenwischer seiner Bestimmung nachkommen. Etwa 40 km von der Küste entfernt, konnte sich die Sonne durchsetzten und die Namib ihren Reiz entfalten.
Inhaltsverzeichnis
Wildpferde von Aus
Bei unserer Anreise nach Lüderitz hatten wir Pech und am Wasserloch von Garub keine Wildpferde angetroffen. Klar, dass wir einen zweiten Versuch starteten. Am frühen Morgen rechneten wir uns gute Chancen aus. Bereits bei der Anfahrt zum Unterstand wurden wir von Pferden ohne jegliche Scheu begrüßt. Die Nüstern an die Scheibe gedrückt oder wenn man nicht vorsichtig war gleich den ganzen Kopf ins Auto gezwängt versuchten sie „Futter“ zu erwischen. Das Verhalten scheint Erfolg zu haben.
Etwas oberhalb des Wasserlochs wurde für die Besucher eine Aussichtsplattform erstellt! Die Pferde haben den Platz inzwischen okkupiert und marschieren munter zwischen den Besuchern herum. Die Pferde haben sich inzwischen mit den Touris „angefreundet“. Meine liebe Frau konnte da natürlich nicht widerstehen, zwei Äpfel wanderten so in die Mägen der dürren Kerle. Als wir zusammen mit einem anderen Wagen den derart umfunktionierten Ort verließen, wurden wir noch einige Zeit von den bettelnden Pferden begleitet. Ob wir ihnen einen Gefallen getan haben?
Auf eintöniger Straße (B4) ging es dann weiter zu unserer Lodge, dabei darf ich anmerken, dass auf einer solchen Straße ohne „versteckte Steine“ ich wieder ans Steuer durfte.
Alte Kalköfen Lodge
Die Lodge liegt ungefähr 2 km von der B4 entfernt, direkt an der Bahnlinie. Eine ruhige Lage bezüglich der Straße. Die Bahn stört die Ruhe aber auch nicht, nur „sehr selten“ fährt dort ein Zug. Wie man uns berichtete wird eine Personenbeförderung nicht angeboten. Einzige Ausnahme ist ein Zug welcher alle paar Monate als reine Touristenattraktion vorbeikommt. Wir hätten die Bahnlinie wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn nicht ausgerechnet während unseres Aufenthaltes ein Zug vorbeigefahren wär. Am Abend war ein grollen zu vernehmen und der Bummelzug tuckerte an der Lodge vorbei.
Kalköfen
Der Name der Lodge leitet sich von den beiden alten Kalksteinöfen auf der Lodge ab. Einer der Öfen begrüßt gleich bei der Zufahrt die Gäste. Die Öfen sollen die ältesten Öfen in Namibia sein wobei der älteste 1906 gebaut wurde. Der aus diesen Öfen gewonnene Kalk wurde unter anderem zum Bau von Gebäuden in Kolmanskop, Lüderitz, Keetmanshoop und anderen Kleinstädten im Süden verwendet. 1970er wurde der Betrieb eingestellt und die Öfen sind inzwischen nur noch Fotomotive.
Alte Kalköfen, ein Juwel im Nirgendwo
Die Lodge ist dank der liebevollen Einrichtung mit allerlei Fundstücken aus alten Tagen ein einziges Fotomotiv. Das Gelände und die Räume sind unheimlich geschmackvoll und kreativ gestaltet.
Das Essen ist exzellent, ein köstliches Abendessen, alles von Hilde selbst zubereitet und das leckere Fünf-Sterne-Frühstück,
vergleichbares haben wir selten angetroffen. Spektakuläre Sonnenaufgänge und bizarre Wolkenbilder konnten wir während unseres Besuches bestaunen. Die Zimmer sind mit allem ausgestattet, was man braucht! Wir würden die Lodge jederzeit wieder besuchen, das nächste Mal aber für zwei Übernachtungen, es gibt soviel zu bestaunen. Den Pool haben wir nicht genutzt, die kalten Nächte hatten die Temperatur schon deutlich abgesenkt.
Ein Juwel im Nirgendwo in der Halbwüste zwischen Keetmanshoop und Aus.
Lithops auf Alte Kalköfen: Das bietet keine andere Lodge:
Die Alte Kalköfen Lodge beherbergt eine riesige Sammlung der berühmten „Lebenden Steine“ – Lithops. Lithops ist eine Gattung sukkulenter Pflanzen aus der Familie der Mittagsblumengewächse und sind nur im südlichen Afrika, in Botswana, Namibia und Südafrika zu finden. Die Betreiber Hilde und Frikkie besitzen die einzige offizielle Lizenz um diese überaus seltenen, geschützten Wüstenpflanzen zu sammeln. Zusätzlich züchten sie diese Pflanzen in ihrem Lithoparium. Ich habe als Kakteenliebhaber selber mal versucht Lithops zu züchten aber ohne erfolgt und konnte nun feststellen welcher Sachverstand dazu erforderlich ist!
Das für Gäste offene Lithoparium ist ein Besuchermagnet! Im Lithoparium findet man unzählige Sorten, davon einzelne, die man sonst in keiner Sammlung, sondern nur in der Wildnis findet! Von Februar bis Mai können Besucher die kleinen „Steine“ sogar blühen sehen, wir waren in der richtigen Zeit dort und konnten Unmengen von blühenden Steinen in ihrer Farbenpracht bewundern.
Ein spektakulärer Sonnenaufgang bei kühlen 16 Grad und irrem Wolkenbild am Himmel, da wären wir gerne noch geblieben, der Fish River Canyon wartete aber auf uns.
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Alle Berichte der Rundreise sind auch unter dem Schlagwort Namibia 2019 verfügbar.
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