Der Besuch der Lassithi-Hochebene ist einer der beliebtesten Ausflüge in Zentralkreta. Für die Besucher von Westkreta ist jedoch von dem Besuch abzuraten. Wegen der langen Anfahrt bleibt zu wenig Zeit, um die Sehenswürdigkeiten zu genießen.
Inhaltsverzeichnis
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Tourkarte Lassithi-Hochebene (violett)
Übersichtskarte Kreta mit empfohlen Touren und Zwischenzielen
Für den Besuch sollte man einen ganzen Tag einplanen. Neben der landschaftlichen Schönheit bieten die Hochebene und die Zufahrt in die Berge Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Geburtshöhle des Zeus, Museen, Klöster und reizvolle Ortschaften. Es gibt reichlich zu sehen.
Die am meisten genutzten Straßen für die Fahrt zur Hochebene beginnen oberhalb Malia. Wir nutzten den Kreisverkehr – Abfahrt von der „Autobahn New Road“- als markanten Ausgangspunkt. Von dort ist der Weg zur Hochebene bestens beschildert. Man fährt über eine Serpentinenstrecke direkt auf das bis zu 2.148 Meter Dikti Bergmassiv zu. Die schroffen graubraunen Berge umschließen die Lassithi-Hochebene welche aufgrund des fruchtbaren Bodens seit Tausenden von Jahren durch die Bevölkerung Kretas landwirtschaftlich genutzt. Das fast kreisrunde Plateau selber liegt etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel.
Ganz anders als an der nördlich gelegenen Küste Kretas, die fest in der Hand unzähliger Touristen ist, herrschen auf der Hochebene Ruhe und Beschaulichkeit vor, Hektik ist dort ein Fremdwort.
Kloster Name „unbekannt“
Schon ca. 6 km, nachdem man die New Road verlassen hat findet man auf der rechten Seite der Straße das Hinweisschild zum Kloster. Zu dem griechischen Namen auf dem Schild konnte ich aber keine Übersetzung finden. Auch in dem von mir verwendeten Reiseführer war nichts zu finden. Ev. findet sich ja jemand der mit dem Namen weiterhelfen kann.
Der Abstecher lohnt sich, vom Kloster hat man einen fantastischen Blick auf die Bucht von Malia. Das Kloster wird von Nonnen betrieben und ist noch relativ neu. Am Eingang wird auf angemessene Kleidung hingewiesen, dies ist aber kein Problem da neben dem Tor eine Hütte mit Umkleideraum und passenden Kleidungsstücken angeboten wird.
Leider fand ich keine Nonne mit englischen oder deutschen Sprachkenntnissen um weitere Informationen zu recherchieren. Gebäude und Ausblick lohnen aber auf jeden Fall.
Auf dem weiteren Weg zur Lassithi-Hochebene lohnt ein Stopp in dem kleinen Bergdorf Mochos. Die Straße führt direkt über den Marktplatz, welcher sehenswert ist. Er ist mit schattigen Bäumen umgeben und es gibt einige gute Lokale, die richtige Zeit für einen Drink, Cafe oder griechische Leckereien je nach Tageszeit.
Abstecher nach Krasi, zur größten Platane von Kreta
Ein Umweg –allerdings mit rund 2 km sehr kurzer –führte in das Dorf Krasi. Am Dorfplatz des kleinen Ortes steht eine mächtige Platane, die 2000 Jahre „auf dem Buckel“ haben soll und außerdem eine der größten Europas ist, so wird zumindest gesagt. Ihr Umfang soll 18 m betragen – nachmessen konnten wir allerdings nicht, dafür reichten unsere Arme nicht aus.
Im Schatten der Taverne kann man den berühmten örtlichen Raki zusammen mit Mezze probieren. Mein Tipp ist jedoch die Taverne Kares kurz vor dem Dorfplatz.
Familie Psarakis-Meier bereitet hier leckere hausgemachte Spezialitäten nach alten kretischen Rezepten. Frau Psarakis-Meier stammt aus der Schweiz und spricht Deutsch. Gute Qualität, faire Preise und sehr aufmerksame Bedienung, wir waren sehr zufrieden und durften nach unserem Kaninchen mit Weißweinsauce und Mezze als Aufmerksamkeit des Hauses den köstlichen Raki zusammen mit Melone genießen. Es war wirklich der beste Raki auf Kreta
Marienkloster Kera Kardiotissa
Die Klosteranlage am Nordhang des Dikti-Gebirges ist ein beliebtes Zwischenziel bei Fahrten zur nur einige Kilometer entfernt liegenden Lassithi-Hochebene.
Das Kloster der Gottesmutter – ist noch heute von Nonnen bewohnt, denen ein Abt vorsteht. Es bietet einen relativ unscheinbaren Anblick, gilt aber als eines der wichtigsten religiösen Zentren Kretas und kann auf eine lange wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Das Kloster ist mit einer Legende verbunden und deswegen zum Anziehungspunkt für viele Gläubige geworden. Der Überlieferung zufolge wurde die Ikone der Panagia Kardiotissa – die als Wunder wirkende Ikone gilt und durch die das Kloster seinen Namen erhalten hat – dreimal von den Türken gestohlen und dreimal kehrte sie von alleine zurück.
Windmühlen am Pass von Ambélos
Der Pass von Ambélos wird allgemein das Eingangstor zur Lassithi-Hochebene genannt. Das hat durchaus etwas für sich, denn von dieser Stelle in 900 m Höhe hat man einen fantastischen Blick nach beiden Seiten.
Im Sommer bläst der Meltemi am Pass sehr stark, weshalb man zur venezianischen Zeit 24 Windmühlen zum Mahlen von Getreide errichtet. Ihre riesigen Windräder maßen fast 10 m im Durchmesser. Ein Mahlwerk in der ersten Mühle wurde restauriert, ein Blick hinein lohnt sich.
Windräder der Lassithi-Hochebene
Auf dem Weg vom Pass zur Hochebene hat man einen gigantischen Blick auf unzählige meist verfallene Windräder, Obstbäume und Gemüsefelder, sie versorgen die Kreter und auch die Touristen mit frischen Lebensmitteln. Früher standen auf der Hochebene weit über 10.000 die weiß bespannten Windräder zur Wasserförderung. Es sammelt sich in Hohlräumen im unterirdischen Kalkgestein, das sich unterhalb der Ebene befindet.
Da der Wind als Antrieb für die Bewässerung der Felder jedoch nicht immer ausreichend verlässlich ist, sind leider viele Landwirte in den vergangenen Jahrzehnten auf mit Diesel betriebene Pumpen umgestiegen. Obwohl sie schön anzusehen sind, gehören die umweltfreundlichen Windräder somit einer „aussterbenden Art“ an.
Höhle von Psychro -Zeus Höhle, auf der Lassithi-Hochebene
Die Höhle von Psychro auch bekannt als Zeus-Höhle ist neben den Windrädern der zweite Anziehungspunkt der Lassithi Ebene, denn dort wurde Göttervater Zeus geboren. Wenn man in das tiefe Loch hinunterblickt kommt es einem durchaus wahrscheinlich vor, dass der gewaltige Zeus hier unten mit Donnergrollen, Feuer, Qualm und Gestank das Licht der Erde erblickt hat.
Die Zufahrtsstraße zur Höhle endet an einem relativ kleinen Parkplatz mit Souvenirständen. Für die Besuchermassen, die täglich die Höhle besichtigen wollen, ist der Parkplatz mit Sicherheit zu klein. Wir starteten unseren Höhlenbesuch um 16:00 Uhr und können diese Zeit nur Empfehlen, es waren nur noch wenige Besucher vor Ort. 1 Stunde zur Besichtigung inkl. Aufstieg reicht vollkommen, aber Achtung, um 17:00 Uhr ist Feierabend.
Vom Parkplatz geht ein gepflasterter Weg in Serpentinen hinauf zur Geburtshöhle des Zeus in 1025 m Höhe. Von dem Weg aus bietet sich ein spektakulär schöner Ausblick auf die Ebene. Man braucht etwa 15 Minuten für den Aufstieg. Wer keine Lust zum Laufen hat, kann sich auf dem Rücken eines Esels hinauf – und auch wieder herunter – bringen lassen.
Über steile Treppen geht es dann in die Tiefe. Auf dem Weg hinunter in die Höhle geht es vorbei an Stalaktiten und Stalagmiten bis zu einem kleinen See. Man sollte aber nicht zu viel erwarten, anderen Höhlen sind schöner und beeindruckender. Die Höhle von Psychro lebt von dem Mythos Geburtshöhle des Zeus. Von den archäologischen Schätzen aus minoischer und nach-minoischer Zeit, die in der Höhle gefunden wurden, ist vor Ort leider nichts mehr zu sehen. Die Artefakte sind heute über verschiedene Museen verteilt.
Was es sonst noch gibt
Ja, es gibt noch soviel zu sehen und zu genießen, leider hatten wir den Fehler gemacht und sind zu spät gestartet, also macht es besser.
Hallo Klaus, wir sind eher zufällig auf deinen Bericht gestoßen und waren sehr froh, über deine Hinweise.
toller Bericht und für uns auf deinen Spuren ein toller, erlebnisreichen Tag.
Zur Höhle lohnt sich übrigens auch ein Ritt auf dem Esel für 10 Euro…
Danke nochmal und viele Grüße
Gisela und Peter aus Leipzig
Hallo Klaus, wir sind eher zufällig auf deinen Bericht gestoßen und waren sehr froh, über deine Hinweise.
toller Bericht und für uns auf deinen Spuren ein toller, erlebnisreichen Tag.
Zur Höhle lohnt sich übrigens auch ein Ritt auf dem Esel für 10 Euro…
Danke nochmal und viele Grüße
Gisela und Peter aus Leipzig
Freut mich, dass ihr nützliche Infos gefunden habt
Moin und Kalimera Klaus, im Februar 2018 bin ich für einige Tage im Bergdorf Mochos gewesen. Einige Ausflüge in die Umgebung unternommen und die Lassithi Hochebene besucht.
Die Dörfer der Lassithi Hochebene machten im Februar ein sehr trostlosen Eindruck (im Sommer sieht es bestimmt anders aus). Kaum bewohnt und sehr viele Läden und Kafenia schon seit Jahren aufgegeben. Fühlte mich hier oben auf der Lassithi Hochebene eher in Osteuropa. Es gibt aber eine sehr hohe dichte an Tavernen.
Sehr beeindruckend fand ich den Seli Abelou-Pass mit den vielen Windmühlen. Sicherlich einmalig in Europa.
Als Basis für Ausflüge in dieser Ecke bietet sich der Ort Mochos zwischen Stalis und der Lassithi Hochebene sehr gut an. Von Mochos zur Lassithi-Hochebene sind es 13km.
(Bei dem Kloster handelt es sich um das Kloster ???? ???????? ?????????????/Moní Panagías Theogennítoros = Kloster Panagia Theogennitoros: https://www.cretanbeaches.com/de/religion-auf-kreta/kl%C3%B6ster/kloster-der-jungfrau-maria-theogennitor)
kaló cheimóna, kv
Danke für den Hinweis zum Kloster
Hallo Klaus,
Wort und Bild wie aus einem besten Reiseführer. Super. Weiter so.
Gruß Reinhard
Freut mich wenn ich Dir Geschmack gemacht habe
Hi Klaus,
Tolle Reiseberichte. Da bekomme ich Laune zu reisen. Klasse
Gruß Gisela