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Korbschlittenfahrt -Ob das mal gut geht?

Monte -Korbschlittenfahrt und Botanischer Garten

In einer österreichischen Doppelmayr-Gondel schweben die meisten Besucher von Funchal ins 560 Meter höher gelegene Dörfchen Monte. Einfach und bequem geht es zu den zauberhaften Gartenanlagen, der berühmten Wallfahrtskirche und den legendären Korbschlittenfahrten.
Wir nutzen diesen Service nicht und folgten den Anweisungen unseres Navi Richtung Monte. Es ging zwar steil bergauf, wir konnten aber nie das Gefühl los werden, dass wir falsch unterwegs sind. Spätestens, als uns statt Autos Korbschlitten entgegenkamen war klar, wir sind in den Gassen von Monte gelandet. Mit einiger Vorsicht, vor dem ungewöhnlichen Gegenverkehr, war es aber doch geschafft und wir hatten Monte erreicht.

Blick von Monte auf Funchal
Blick von Monte auf Funchal

Was für ein Panorama! Tief unter uns breitete sich Madeiras Hauptstadt Funchal aus. Ein Meer von Häusern und üppigen Gärten, die sich an steil absteigende Hügel anschmiegen. Unten im großen Hafen schneeweiße Kreuzfahrschiffe welche mit ihren Tagesbesuchern die Insel fluten.

Das Bergdorf Monte war bis zum zweiten Weltkrieg ein beliebter Luftkurort, an dem auch Kaiserin Sissi versuchte, ihr Lungenleiden zu kurieren.


Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte

Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte
Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte

Da wir unterhalb der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte einen versteckten Parkplatz fanden, besichtigten wir zuerst die Kirche. Nachdem wir die Stufen hochgekraxelt waren standen wir auf der Terrasse und verschnauften. Die über 270 Jahre alte Kirche wurde mehrfach restauriert und gehört heute zu einer der ältesten Kirchen Madeiras. Österreichs letzter Kaiser Karl I. fand hier im Exil seine letzte Ruhe.

Restaurant Belmonte

Der Besuch der Kirche war für uns gleichzeitig Unterschlupf vor dem Regen. Leider wollte der Regen nicht aufhören sodass wir uns entschieden das kleine Lokal Belmonte aufzusuchen. Es liegt ganz unscheinbar in einer Seitengasse der Kirche und wird auch von den Korbschlittenlenkern genutzt.

Das Angebot ist überschaubar, der Service angenehm und das Preis-Leistungs-Verhältnis gut. Die portugiesische Fischsuppe mit Knoblauchbrot war sehr lecker. Von der oberen Etage hat man eine tolle Aussicht auf die Kirche. Das stimmige Ambiente überzeugte uns, wir würden dort immer wieder einkehren.

Tipp: Unbedingt einen Tisch in der oberen Etage anstreben.

Korbschlittenfahrt in Monte

Direkt unterhalb der Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte findet man die traditionellen Korbschlitten, auch „Toboggan“ oder „Cesto“ genannt. Von dort kann man die zwei Kilometer hinunter nach Funchal in den legendären Korbschlitten zurücklegen. Ursprünglich wurden die Korbschlitten von den Bewohnern als Transportmittel nach Funchal genutzt. Die Zeiten  sind vorbei, dafür fahren heute Tausende von Touristen mit den Schlitten. Ein Nervenkitzel, bei hoher Geschwindigkeit auf den engen, kurvigen Straßen nach Funchal.

Die Korbschlitten, für zwei bis drei Personen, gleiten auf Holzkufen die Straßen hinunter. Gesteuert werden die Schlitten von zwei, traditionell in weißer Leinenkleidung und einem Strohhut, bekleideten Männern. Die Gummisohlen ihrer Stiefel nutzen sie als Bremsen. Ein Blick auf die Sohlen zeugt von großem Abrieb, deshalb nutzen sie alte Autoreifen als Sohlen.

Wen man in Monte an der Korbschlittenstation steht, hört man oft die Frage: „Ob das mal gut geht?“ Man sieht den Wartenden die Unsicherheit an. Die Fahrt soll ja eine lustige Rutschpartie den Berg hinunter werden. Je nach Gefälle schieben oder ziehen die Fahrer die Schlitten bzw. bremsen mit ihren Schuhen ab. Da sind, wenn der Schlitten erst mal in Fahrt gekommen ist, kräftige Muskeln gefragt.

Korbschlittenfahrt- Rücktransport
Korbschlittenfahrt- Rücktransport

Gebremst wird durch Zurückhalten oder Querstellen. Wenn nötig, springen sie mit einem Fuß hinten auf oder ziehen das Gefährt mit einem Seil. Für die Mitfahrer wirkt das mehr als rasant. Mit viel Gekreische,  geht es die Straße abwärts. Rund 2 Kilometer sind es von Monte bis zum Endpunkt in Livramente am Stadtrand von Funchal. Etwa acht bis zehn Minuten dauert die Fahrt mit den als weltweit einmalig gepriesenen Korbschlitten.

Früher mussten die Fuhrleute die Schlitten wieder zurück auf den Berg tragen. Heute wartet an der Endstation ein LKW, der die Schlitten und auch die Fuhrmänner zum Startpunkt zurück bringt.

Tipp: Den einzigen Schlittenmacher findet man oberhalb des Restaurant Belmonte. Wir hatten leider nicht das Glück ihm bei der Arbeit zuschauen zu können. Ein neuer und mehrere defekten Schlitten standen vor der Tür und vermittelten einen Eindruck.

Korbschlittenfahrt -Schlittenmacher
Korbschlittenfahrt -Schlittenmacher

Tropischer Garten Monte Palace

Der Garten Monte Palace (Jardim Tropical Monte Palace) ist ein botanischer Garten. Direkt neben der Bergstation der Seilbahn grünt und blüht es. Man spaziert durch üppiges Grün zwischen Azaleen und Orchideen aus dem Himalaja, Palmen aus Südafrika und Palmfarnen aus der ganzen Welt.

Hier spiegeln sich die Einflüsse der Portugiesen im Orient wieder. Inspiriert durch seine Reisen nach Japan und China hat José Berardo diesen Park aufgebaut und zu einer der bedeutendsten Sammlungen portugiesischer Fliesen und tropischer Pflanzen und Tiere gemacht.

Jardim Tropical Monte Palace -Kachelsammlung
Jardim Tropical Monte Palace -Kachelsammlung

Innerhalb des Parks befindet sich auch ein Museum, dort werden Skulpturen und Bodenschätze aus Afrika, Brasilien, Portugal, Peru, Argentinien und Nordamerika präsentiert.

Jardim Tropical Monte Palace -Museum mit beeindruckenden Ausstellungen
Jardim Tropical Monte Palace -Museum mit beeindruckenden Ausstellungen

Der Blick vom Jardim Tropical Monte Palace auf die Bucht von Funchal ist beeindruckend. Der Park ist einer der schönsten und vielseitigsten Gärten der Insel – ein idealer Ort für einen unvergesslichen Tag! Trotz leichtem Regen waren wir von dem Park begeistert, nur die Blüten wollten ohne Sonne nicht ihre Farbenpracht entfalten.

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