Die international bekannteste und schillerndste Insel der Kykladen ist Mykonos. Schon früh hat es sich dem Tourismus geöffnet, mit allen Vor- und Nachteilen. Dennoch konnte die Insel durch konsequente Baubestimmungen ihr unverwechselbares Gesicht erhalten. Die unbewohnte Nachbarinsel Delos war vor 3000 Jahren ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum. Heute ziehen die Relikte des Heiligtums Geschichts- und Kunst-interessierte in ihren Bann.
Das Gebiet am Nordostrand der Kykladen ist durch die starken Meltemiwinde des Hochsommers eines der windreichsten des ganzen Landes. Da der permanente, scharfe Luftzug den Boden austrocknet, besitzt Mykonos eine karge Landschaft, die nur wenig Raum für die Landwirtschaft lässt.
Das malerische Chora, Hauptort und -hafen der Insel, vor dem sich Luxusjachten einträchtig neben bunten Fischerbooten im Wasser wiegen, unterscheidet sich in der Anlage von den meisten Orten an der Ägäis. Während diese sich im Halbrund einen Hang hinaufziehen, erstreckt sich Mykonos flach entlang der Küste.
Die relativ hohen Berge, auf den meisten Kykladeninseln, haben hier flachen Felshügeln Platz gemacht, die wie die schönen Küstenstriche typisch für das Landschaftsbild der Insel sind.
Auf der kleinen Kastro-Anhöhe steht die berühmte, wegen ihrer eigenartigen Architektur unter Denkmalschutz stehende Paraportiani-Kirche, die im Laufe der Jahrhunderte aus mehreren kleinen Kirchen zu einem schneeweißen Ganzen zusammenwuchs. Malerisch um sie herum gruppiert mittelalterliche Häuschen, die zum Meer hin eine einheitliche Mauer bilden.
Mykonos mit seinen 86 km² gilt gemeinhin als Sommertreffpunkt für den internationalen Jet-Set.
Mykonos (Chora)
Mykonos-Stadt stellt ein einmaliges Beispiel für die Architektur der Kykladen dar. Hier leben die meisten der über 10.000 Einwohner der Insel. In den engen, mit Steinplatten gepflasterten Gassen kann man sich zwar anfangs leicht verlaufen, doch ist die Stadt so klein, dass man schnell die Orientierung wieder findet.
Der Stadtteil Kastro hinter dem Rathaus, wurde nach dem mittelalterlichen Kastell benannt und ist das älteste Viertel. In der Nähe des Bootssteges, wo die Schiffe nach Delos ablegen, liegt das Volkskundemuseum von Mykonos. Es ist in einem großen Kapitänshaus untergebracht und zeigt alte und neue Weberei, Keramik, Möbel sowie Haushaltsgeräte. Zu dem Museum gehören auch die instandgesetzte Windmühle von Boni oberhalb der Stadt an der Kreuzung nach Ano Mera und das <Haus der Lena< in der Nähe des Marine-Museums.
Die Marienkirche Panagia Paraportiani, eine der meistfotografierten Kirchen der Welt. An der linken Seite der Paraportiani beginnt die malerische Ag. Anargyri- Gasse, die durch das Alefkandra-Viertel, dem Klein-Venedig genannten Stadtteil, führt. Die Häuser wurden direkt ans Meer gebaut, um Handelsware und Piratenbeute schnell entladen zu können. Am Ufer liegen heute zahlreiche (teure) Restaurants mit Blick auf die Windmühlen, die Wahrzeichen von Mykonos. Vor allem während des Sonnenuntergangs ist die Uferlinie ein beliebter Treffpunkt. Die Anargyri-Gasse endet an der griechisch-orthodoxen Kathedrale und der römisch-katholischen Kirche Panagia Rodario. Dort führt eine Treppe hinauf zu den Windmühlen. Sechs von ihnen sind vollständig erhalten.