dies Rum aus Madeira ist ein wichtiger Wirtschaftszweig auf der Insel. Rund 20% der Fläche von Madeira werden heute noch zum Zuckerrohranbau genutzt. Bereits im 15. Jahrhundert wurde Zuckerrohr auf Madeira angebaut und in Mühlen zermahlen, um den zuckerhaltigen Saft zu gewinnen. Früher wurde daraus das „weiße Gold“ (Zucker) gewonnen. Neben der Produktion von Zucker welche inzwischen eingestellt wurde, wird bis heute der zuckerhaltige Saft vergoren und anschließend zu Rum destilliert. Zur Herstellung von 1 Liter Rum mit 50% Alkohol werden 12 kg Zuckerrohr benötigt.
Viele Destillen wurden aber mittlerweile geschlossen – nur noch Ruinen zeugen von der einst großen Zeit. Die Destillen von Calheta und Porto da Cruz sind jedoch immer noch einige Tage im Jahr in Betrieb und können besichtigt werden.
Produktion des Madeira-Rum -Zuckerrohrfabrik in Porto da Cruz
Eine Besichtigung der Zuckerrohrfabrik in Porto da Cruz ist besonders während der Erntezeit zwischen März und Mai zu empfehlen. Nur in dieser Zeit läuft die Produktion des Rum aus Madeira. Man kann den Arbeitern vom Abladen des Zuckerrohrs, über die Zerkleinerung bis hin zur Fertigung des Rums zuschauen.
Die Destillerie wurde 1927 erbaut und es scheint so, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Mit Dampf betriebenen Maschinen pressen und zerkleinern die Pflanzen. Neben dem Verkaufsraum konnten wir auch ungestört die Produktion besichtigen. Die kupfernen Behälter, der alte Ofen und die Destillierkolben stammen sicher noch aus den Anfangstagen der Destillerie. Hier wird noch so wie vor knapp 100 Jahren Rum gemacht. Die Geräusche, Bewegungen und Gerüche der Gärung erlebt man hautnah.
Tipp: Falls gerade eine Touri-Gruppe zum Kurzbesuch die Zuckerrohrfabrik flutet einfach 5-10 Minuten warten, dann ist der Spuck wieder vorbei.
Der urigen Verkaufsshop der Destillerie „COMPANHIA DE ENGENHOS DO NORTE“ ist auch außerhalb der Erntezeit geöffnet. Hier können alle Arten Zuckerrohrbrände probiert und gekauft werden.
Rum aus Madeira
Das Feuerwasser „Aguardente“ welches aus dem Destillierkolben kommt, wird auf 55% bzw. 40% verdünnt. 55% ist nur etwas für Hartgesottene.
Der weiße 40%ige Aguardente (Brancha) wird auch für den „Poncha“ verwendet, Madeiras traditioneller Drink aus weißem Rum, Zitronensaft und Honig.
Teile der Aguardente Produktion werden in Eichenfässern für mindestens fünf Jahre gelagert. Nach der Reifung in den Eichenholzfässern ist das Resultat „Aguardente de Cana Reserva“. Ein honigbrauner, sanfter Rum.
Ein schöner Zwischenstopp auf einer Tagestour durch den Nordosten von Madeira. Der Besuch lohnt sich speziell in der Erntezeit.
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