Samos vermittelt den Eindruck einer glücklichen Insel, die von freundlichen Menschen bewohnt wird. Die Landschaft ist einfach großartig! Vom dichten Pinienwald an den Berghängen bis zu den bebauten Feldern mit reichlich Weinbau.
Samos ist kein Inselzwerg, sondern ernährt über 30.000 Bewohner. Mit seiner Länge von rund 45 km und einer Breite zwischen 19 und 5 km ist Samos die achtgrößte Insel Griechenlands. Die Insel wird auch als Juwel der östlichen Sporaden bezeichnet. Der hohe Bergrücken, der die gesamte Insel durchzieht, ist eine Fortsetzung des gegenüber liegenden türkischen Festlands. Von der SE-Spitze der Insel ist es nur 1,7 km über die Samos-Straße zur türkischen Küste. Damit liegt die griechische Insel Samos dem türkischen Festland am nächsten.
Dass Samos auch ohne Fremde leben könnte, macht es besonders reizvoll: Die vielen Inseldörfer sind voller Leben, die Kaffeehäuser an den Dorfplätzen urig wie ehedem. Bis zu 1.433Meter hohe Berge und dichte Wälder durchziehen das Innere, alte Klöster und Kirchen sind ebenso attraktive Wanderziele wie die vielen Strandbuchten der Insel.
Seit rund 20 Jahren führt es mich immer wieder nach Samos. Als Segler schätze ich die herrlichen Buchten und Häfen, konnte aber oft auch das Inselinnere erkunden. Der Tourismus gehört zwar auch zu Samos, ist aber nicht überbordend, ich besuche deshalb Samos immer wieder gerne.
Inhaltsverzeichnis
Stadt Samos -Vathy
Die Hauptstadt der Insel heißt ebenfalls Samos. Die Stadt ist die größte auf der Insel und das Herz der Wirtschaft und des Tourismus. Sie liegt auf ehemals dichtbewachsenen Hängen im Innern einer tief eingeschnittenen Bucht. Die Stadt hat sich viel vom Charme vergangener Zeiten erhalten können, darunter prächtige neoklassizistische Bürger- und Herrenhäuser mit pastellfarbenen Fassaden.
Vathy ist heute ein Teil der Stadt Samos und war früher ein Teil der Gemeinde Samos. Zusammen mit der Stadt Samos bildet Vathy ein nahezu geschlossenes Siedlungsgebiet.
Pythagorion
Der Ort Pythagorion (Pythagorio), der sich am Fuß von pinienbestandenen Hängen erstreckt und über den schmalen Sund hinüber zum türkischen Festland blickt, hat sich immer mehr zu einem beliebten Urlaubsort entwickelt. Das ist nur zu verständlich, denn die Lage der kleinen Stadt inmitten einer bezaubernden Umgebung mit hohen bewaldeten Berghängen im Rücken und dem grandiosen Blick über die Samos-Straße ist fantastisch. Ihre Größe ist gerade ausreichend, um einerseits gute Versorgungsmöglichkeiten zu bieten, andererseits aber klein genug, um vertraut und anheimelnd zu wirken. Pythagorion erhielt erst vergleichsweise spät, nämlich 1955, seinen Namen zu Ehren von Pythagoras, dem antiken griechischen Philosophen, der auf Samos geboren wurde. Davor hieß die Stadt Tigani, was „Bratpfanne“ bedeutet und auf die Form der Bucht Bezug nimmt.
Die heutige Stadt steht genau an der Stelle, an der sich bereits die antike Stadt Samos befand. Unter dem Tyrannen Polykrates gelangte die Insel zu höchster politischer und wirtschaftlicher Macht, und es wurden drei der bedeutendsten technischen Leistungen der griechischen Antike vollbracht.
Die Mole, die den Hafen schützte und von der bis heute Teile erhalten geblieben sind. Der Hera-Tempel, der auf dem Kap Ak Kolona stand, war zu seiner Zeit größer und schöner als alle anderen. Heute steht zwischen den Ruinen nur noch eine einzelne Säule. Die dritte technologische Leistung war ein Tunnel, der in den Berg geschlagen wurde, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. Dieser Tunnel existiert heute noch, auch wenn das Mittelstück eingestürzt ist. Ursprünglich war der Tunnel etwa 1,5 km lang und 2,4 m breit und hoch, was für die Zeit, in der er gebaut wurde, eine ganz außerordentliche Leistung darstellt. Unmittelbar hinter der Stadt befindet sich der Eingang, und alle, die nicht an Klaustrophobie leiden, können sich auf Besichtigungstour begeben. Der Tunnel ist an drei Tagen in der Woche geöffnet. Für nähere Informationen wendet man sich an das örtliche Touristenbüro.
Antiker Hafen von Pythagorion
Der antike Hafen von Samos befand sich in Pythagorion. Er bestand aus einer großen Mole, die bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. vom antiken griechischen Historiker Herodot als eine der drei größten technischen Meisterleistungen der griechischen Welt bezeichnet wurde. Große Teile der antiken Mole scheinen erhalten geblieben zu sein, teilweise sind sie in die moderne Mole integriert. Von außen allerdings sind diese Überreste nicht zu sehen. Auf einer zweiten Mole in Nord-Süd Richtung befindet sich das Denkmal des großen Pythagoras, dem Namensgeber der heutigen modernen Stadt.
Marina Pythagorio
Die Samos Marina befindet sich etwa 2 Kilometer nördlich der Stadt Pythagorion und nimmt den Druck von antiken Hafen, denn bis weit in die ersten Jahre des 21. Jahrhunderts waren die Liegeplätze in Pythagorion Mangelware. Den Hafen der Stadt teilten sich seinerzeit sowohl Fischerboote als auch Yachten und Fährschiffe jeglicher Größe und das Platzangebot war sehr schnell vergriffen. Die heutige Lage in der östlichen Ägäis und gleichzeitig die Nähe zu Pythagorion haben das Problem gelöst. Der heutige Hafen (Marina) ist eine der modernsten Anlagen in diesem Gebiet.
Insgesamt stehen 250 Liegeplätze, darunter Gastliegeplätze für Yachten bis max. 20 m Länge, zur Verfügung. Die Wassertiefen betragen 3 bis 5 m. Am zugewiesenen Platz macht man mit Bug oder Heck fest.
Karlovasi
Die zweitgrößte Stadt der Insel ist Karlovasi (Karlovassi) im Norden der Insel. Karlovasi ist eine Hafenstadt, aber der Hafen von Samos mit dem Fähranleger haben diesem Hafen den Rang abgelaufen. Die offizielle, aber nicht gebräuchliche Bezeichnung für die Stadt ist Neo Karlovasi.
Ein bescheidener Tourismus hat jedoch für die Verschönerung der Hafenpromenade gesorgt. Landeinwärts verstreut sich der Ort, der in erster Linie vom landwirtschaftlich geprägten Umland lebt. Ganz reizvoll ist das Zentrum von Karlovasi mit kopfsteingepflasterten Straßen und alten Steinhäusern.
Marathokambos
Marathokambos (Marathokampos) liegt im Südwesten der Insel Samos und besteht aus drei Ortsteilen, nämlich der eigentlichen Stadt, dem Hafen Ormos Marathokambos und dem Örtchen Kambos, das heute viele nur noch als Votsalakia kennen.
Für Urlauber ist meist nur der Hafenort Ormos Marathokampos interessant. Hier finden sich um den kleinen Hafen und die neue erstellte Marina einige gemütliche Tavernen und Bars. Der Kiesstrand erstreckt sich über die gesamte Bucht und es gibt in der Region viele schöne abgeschiedene Buchten zu entdecken. Wer Ruhe sucht und auch ein kleines Stück Originalgriechenland, der kann hier auf jeden Fall fündig werden.
Marina von Ormos Marathokambos
37°42’28.5″N 26°42’12.5″E
Der Bau der Marina wurde 2015 abgeschlossen, aber erst 2022 wurde sie als voll funktionsfähige Marina in Betrieb genommen.
Ich hatte in der Vergangenheit mehrfach in der Bucht geankert und war deshalb 2024 sehr erfreut, die gut geführte Marina mit nun vorzüglichem Schutz vorzufinden. Vor der Fertigstellung der Marina war der Schutz in dem kleinen Naturhafen nur mangelhaft, da bei Meltemi schwere Fallböen von den Höhen in der Bucht auftreten.
Platanos eines der schönsten Dörfer auf Samos
Platanos ist sicherlich eines der schönsten Dörfer der Insel Samos. Das Dorf liegt auf einem Gebirgssattel zwischen den höchsten Erhebungen der Insel, dem Kerkis-Gebirge und dem Ambelos-Gebirge. Der Ausblick von diesem Dorf ist fantastisch und reicht an klaren Tagen bis zur Insel Chios und nach Fourni.
Platanos besitzt eine üppige Vegetation und viel frisches Wasser, das vom naheliegenden Gebirge hier in einem Brunnen am Rand der Platia gekostet werden kann. Sehr wichtig für den Ort ist der Weinanbau. Weiterhin lohnt ein Spaziergang durch das schöne Dorf mit vielen alten Häusern und zwei alten Kirchen. Der Brunnen und das ehemalige Gemeindehaus von Platanos liegen an der Platia. Das alte Waschhaus ist etwas außerhalb des Dorfes zu finden, wenn man von der Platia wieder ein Stück zurückgeht und dann nach 100 Metern auf einen kleinen Pfad nach rechts abbiegt.
Auf der Platia von Platanos befinden sich drei Restaurants, die von drei Platanen beschattet werden. Von diesen Bäumen soll auch der Name des Ortes abstammen. Es lohnt sich, hier einzukehren und das Treiben in der Ortsmitte ein wenig zu beobachten.