Sifnos ist eine griechische Kykladeninsel, ca. 2500 Einwohner leben auf der 15 km langen und bis zu 7,5 km breiten Insel in der Ägäis. Die höchste Erhebung ist mit 682 m der Profitis Ilias. Eine malerische Landschaft mit weißen Kirchen auf hohen Bergkuppen und kleinen Klöstern am Meer kennzeichnet die einstige Töpferinsel.
Obwohl Sifnos die überlaufenste Insel der Westkykladen ist, stellt der Fremdenverkehr für die Inselbewohner nur einen saisonalen Nebenverdienst dar, denn in erster Linie leben sie von der Viehzucht und der Schifffahrt. Die wasserreiche Hochfläche von Apollonia mit fruchtbaren Böden wird landwirtschaftlich genutzt. Früher war Sifnos für seine Töpfer berühmt, die durch ganz Griechenland zogen und vor Ort für die Bevölkerung Haushaltsgeschirr produzierten. Metall und Plastik haben dieses Handwerk zwar zurückgehen lassen, verbreitet ist die Töpferei auf der Insel aber immer noch. Allerdings werden heute weniger die traditionellen feuerfesten Schmortöpfe oder Wasserkrüge hergestellt, sondern hauptsächlich Souvenirs für die Touristen.
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Kamares
Das Hafenstädtchen Kamares an der Nordwestküste von Sifnos hat sich erst in den letzten Jahren zu einem größeren Ort entlang der Uferlinie entwickelt, lebhaftes Treiben herrscht dort allerdings nur in den Sommermonaten. Am gut besuchten Strand können Surfbretter und Tretboote ausgeliehen werden. Mit den im Sommer ständig pendelnden Bussen lässt sich die Insel vom Standquartier Kamares aus gut erkunden. Im Ort findet man auch einige Töpferwerkstätten, weitere gibt es in Platy Gialos und Vathy im Süden und in Cherronissos im Norden.
Essen in Kamares: Kapetan Andreas: Hier sitzt man wunderschön unter Tamarisken am Meer bei sifnischen Speisen, frischem Fisch und Inselwein.
Apollonia und der Inselsüden
Apollonia ist der Hauptort der Insel und trotz größerer Entfernung zu den Stränden ein beliebter Urlaubsort. Dort findet man neben Bank, Post, Telefon und dem volkskundlichen Museum auch zahlreiche Unterkünfte und Restaurants. Da sich in dem Dorf die Buslinien kreuzen, erreicht man von hier schnell jeden Teil der Insel. Im Volkskundemuseum sind alte Stickereien, Trachten, Bücher, Keramik und Waffen ausgestellt. Durch den Ort zieht sich ein alter Treppenweg: im Süden der Odos Prokou nach Katavati, im Norden der Odos Lochagou über Ano Petali nach Artemona.
Richtung Artemona führt der Treppenweg vorbei an der sehenswerten Uranofora Kirche, in der man eine reichgeschmückte Marienikone betrachten kann. Überall entdeckt man auf den Hausdächern die für Sifnos charakteristischen Pitharia, kunstvoll verzierte Rauchabzüge aus Ton. Durch den Ortsteil Ano Petali gelangt man nach Artemona, wo die wohlhabenden Familien von Sifnos wohnen. Der Ort mit seinen klassizistischen Villen und Kirchen rechts und links der Hauptstraße wirkt sehr gepflegt und ist noch nicht vom Tourismus geprägt.
Essen in Artemona: Liotrivi: Stimmungsvolles Restaurant an der Platia, das von Einheimischen gerne aufgesucht wird. Große Auswahl an traditionellen sifnischen Gerichten.
Kastro
Der historische Hauptort von Sifnos ist das Kastro an der Ostküste, das von Apollonia aus auf einer Asphaltstraße zu erreichen ist. Auf einem Steilfels 100 m über dem Meer war der Ort natürlich geschützt und deshalb schon in der Antike besiedelt. Reste der antiken Stadt sind kaum zu finden. Das Bild des heutigen Kastro wurde von den Venezianern geprägt. Die Häuser sind so eng aneinander gebaut, dass ihre fast fensterlosen Außenmauern die Stadtmauern bilden. Eine 3-5 m breite Ringstraße entlang der äußeren Häuserreihe markiert den inneren Verteidigungsring. Häufig findet man über den Türen der Häuser noch die Wappen der alten italienischen Familien.
Das Kastro besaß fünf Tore, von denen heute noch vier gut erhalten sind. Im Ort findet man keine Neubauten, da er in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz steht. So darf das Kastro fast als Freilichtmuseum einer mittelalterlichen Kykladenstadt gelten. Unterhalb von Kastro liegt der alte Hafen Seralia, der bis in die Neuzeit Haupthafen der Insel war.
Essen in Kastro: Leonidas: Kleine Taverne mit gutem Angebot an Vorspeisen, imposant über dem Steilabfall am unteren Ortsende gelegen.
Strände auf Sifnos
Die viel besuchten Strände Faros, Apokofto und Platy Gialos an der Südküste sind von Apollonia mit dem Bus erreichbar. Von den Stränden Faros und Apokofto fällt der Blick auf das legendenumwobene Kloster Chrissopigi. Es liegt auf einem ins Meer ragenden Felsvorsprung und birgt eine wundertätige Marienikone. Wer mag, kann in den einfachen Klosterzellen übernachten. Zu dem schönen Sandstrand der Vathy Bucht an der Südostküste gelangt man mit dem Boot oder zu Fuß, am besten von Platy Gialos.